MOLITOR: Die Pflege verdient mehr Anerkennung

Anlässlich ihres Praktikumstages im Seniorenzentrum Otterbach (Bad Münstereifel) erklärt die FDP-Bundestagsabgeordnete Gabriele Molitor:

Der weiter steigende Pflegebedarf in Deutschland stellt unser Sozialsystem vor große Herausforderungen. Für eine älterwerdende Gesellschaft benötigen wir mehr Menschen in Pflegeberufen. Der Arbeitsmarkt der Europäischen Union kann und wird bei der Problemlösung eine wichtige Rolle spielen. Dabei sind jedoch noch viele Fragen, wie zum Beispiel die Einhaltung von Standards in der Ausbildung, offen. Das Abitur als Voraussetzung für eine Altenpflege-Ausbildung lehnen wir ab. In Pflegeberufen sind soziale Kompetenzen und persönliches Engagement häufig wichtiger als hohe Bildungsabschlüsse.

Bei meinem Besuch im Seniorenzentrum Otterbach in Bad Münstereifel unterstützte ich Erna Lamberty, der Pflegedienstleitung der Einrichtung, bei der Frühstückszubereitung und führte viele interessante und persönliche Gespräche mit den Bewohnern des Seniorenzentrums. Positiv fiel auf, dass für das Frühstück kein fester Zeitpunkt festgelegt wird und jeder seinen Tag individuell beginnen kann.

Im anschließenden Gespräch mit Uwe Scharf, dem Leiter der Einrichtung und Bodo Kerstin, dem Vorsitzenden des Fördervereins ging es um viele wichtige Fragen der Ausbildung in den Pflegeberufen – einem wachsenden Bedarf stehen nach wie vor große bürokratische Hürden entgegen. Das wurde auch in der Diskussion mit dem externen Wissenschaftler, Prof. Jovan Didier von der Akademie für Gesundheitswissenschaften und Integrationsforschung deutlich, der Konzepte zum Ausbau der Pflegeseminare und der Weiterbildung im europäischen Kontext vorstellte. Das Gespräch mit Bürgermeister Alexander Büttner zur Standortentwicklung von Bad Münstereifel rundete den erkenntnisreichen Besuch ab.