MOLITOR: Nicht Nachlassen bei der Aufklärung über die Organspende – Jede Spende kann Leben rette

BERLIN. Zum Tag der Organspende am 1. Juni erklärt die Expertin der FDP-Bundestagsfraktion für die Transplantationsmedizin Gabriele MOLITOR:

Am 1. Juni ist der Tag der Organspende. Er wird dieses Jahr in Essen ausgerichtet und steht wie in den Vorjahren unter dem Motto: „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig!“. Die Veranstalter wollen den Tag und die öffentliche Aufmerksamkeit nutzen, um so viele Menschen wie möglich über das Thema Organspende und Transplantation zu informieren. Die FDP-Bundestagsfraktion unterstützt dieses Anliegen und wird weiter über die Möglichkeiten der Organspende aufklären. Dabei weisen wir auch auf die in der Vergangenheit erreichten Verbesserungen in der Gesetzgebung für die Transplantationsmedizin hin. Unser Ziel ist es, Vertrauen in die Organspende zu stärken und Fehler der Vergangenheit zukünftig zu verhindern.

Seit den Skandalen um gefälschte Patientendaten im vergangenen Jahr ist die Organspende immer wieder Gegenstand medialer Aufmerksamkeit. Leider mussten wir einen starken Rückgang  postmortaler Organspenden zur Kenntnis nehmen. Dabei hat sich in den letzten Monaten viel getan. So gibt es eine neue Transplantationsgesetzgebung, mit der eine umfassende Informationskampagne  für die Organspende einhergeht. Weiterhin haben wir eine verstärkte Aufsicht im Organspendeverfahren eingeführt. Es ist Ergebnis dieser Verschärfung, dass die Verfehlungen aus der Vergangenheit ans Licht gekommen sind und geahndet werden. Nun muss es darum gehen, die Menschen noch stärker für die Organspende zu interessieren und Vertrauen zurück zu gewinnen.

Jede Bürgerin, jeder Bürger ist ein potenzieller Spender und sollte wissen, dass auch sein Leben einmal von einer Spende abhängen könnte. Die in jedem Fall freiwillige Entscheidung für eine Organspende ist damit auch eine weitere Chance für einen schwerkranken Mitmenschen. Wir alle gemeinsam müssen daran arbeiten, dass die Menschen, die sich bereits mit dem Gedanken einer Organspende auseinandersetzen, Vertrauen in die Ärzte und die Gesetze haben und mit allen nötigen Informationen versorgt werden. Mehr als 12.000 Menschen stehen auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Auch der fortschrittlichsten Medizin sind irgendwann Grenzen gesetzt, wenn es keine Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger gibt, einen Organspendeausweis bei sich zu führen, um sich nach dem Tod als Spender zur Verfügung zu stellen.